Alfred Kief finisht mit 63 Jahren seinen 63. Marathon, Bernd Völker stürzt bei seinem 25. Marathon und erreicht dennoch das Ziel auf dem roten Teppich
Alfred Kief hatte wie jedes Jahr seine Teilnahme beim Zermatt Marathon Anfang Juli 2024 - vom tiefsten Tal der Schweiz bis zum schönsten Marathonziel in Europa" - mit rund 1.500 Höhenmetern im Frühling intensiv vorbereitet, als dieses Event witterungsbedingt kurzfristig abgesagt wurde. Mit 63 Jahren wollte er sich einen Wunsch erfüllen und seinen 63. Marathon absolvieren. Spontan entschloss er sich, den Wunsch weiter zu verfolgen, das Training etwas herunterzuschrauben, um es im Spätsommer wieder hochzufahren und am letzten Wochenende in der hessischen Finanzmetropole Frankfurt seine Leidenschaft auf den Asphalt zu bringen.
Bei optimalen Witterungsbedingungen war sein Plan, unter 4 Stunden zu bleiben. Diese Vorstellung verwirklichte er bei seiner dritten Teilnahme in Frankfurt und finishte in einer sehr guten Zeit von 3:53:26 Stunden.
Zum achten Mal stand Bernd Völker in der Startaufstellung, insgesamt war es sein 25. Marathon seit 2004, als er dort und in Mannheim die klassische Distanz absolvierte. In den Folgejahren kamen Kandel, Freiburg, Karlsruhe, Würzburg, Köln, Mainz, Bottwartal und Bockenheim dazu, ein besonderes Erlebnis war seine Teilnahme 2014 in Tallinn, der Hauptstadt Estlands. In Coronazeiten fielen diverse Veranstaltungen aus, Bernd nahm an virtuellen Läufen über die 42,195 Meter Strecke rund um Oftersheim, Deutschland und Tallinn teil.
Für Frankfurt steigerte er seine Trainingseinheiten im Sommer mit Intervallen und langen Läufen und kam wöchentlich auf eine Distanz von drei Monate lang auf etwa 55km, völlig ausreichend für einen Hobbyläufer. Dazu finishte er die Halbmarathondistanz in Ettlingen, Hambrücken und zuletzt in Mannheim.
Die Strecke in Frankfurt war also nichts neues für ihn, ihm gefallen insbesondere die ersten Kilometer durch die Innenstadt und die Mainbrücke, weitere Highlights auf der Sightseeingtour auf der Marathonreise sind der Messeturm, Alte Oper, Hauptwache, Eschenheimer Tor, Börse, Universität, Sachsenhausen, Niederrad, Schwanheim, Europaviertel, PLatz der Republik und über die Friedrich-Ebert-Anlage geht es zum Ziel in die Festhalle auf dem roten Teppich, sehr eindrucksvoll für die jährlich etwa 25.000 Finisher am Tag nach der Uhrzeitumstellung. Ganz besonders wirkt die sich bewegende Skulptur "Hammering Man" im Start- und Zielbereich vor dem Messeturm, die die Sportlerinnen und Sportler auf den ominösen "toten Punkt" hinweist, in Fachkreisen einfach "Mann mit dem Hammer" genannt, der immer mal irgendwo lauert und das Leistungsvolumen in den Keller treibt, danach wird es schwer für die Betroffenen und der Lauf kann sich sehr lange hinziehen.
Zeitlich hatte sich Bernd nicht festgelegt, so viereinhalb Stunden sollten es in etwa sein, auf alle Fälle wollte er seinen Jubiläumslauf auf dem roten Teppich beenden.
Letzteres gelang ihm in 5:37:38 Stunden, die eine Stunde mehr kam durch einen Sturz schon bei 17km zustande, eine Rippenprellung sorgte dafür, dass er elf km später das Laufen fast einstellen und durch schnelles Walken ersetzen bzw. ergänzen musste.
Normale Verhältnisse galten für ihn also nur bis etwas mehr als ein Drittel des Marathonlaufs, nach dem Sturz war an "normale" km-Zeiten nicht mehr zu denken und dennoch gelang ihm der Zieleinlauf in der Messehalle. Am Tag und der Zeit danach wird er wohl das Auskurieren der Verletzung die erste Priorität einnehmen, ehe er seine Ziele für 2025 definieren wird.
Das Marathon-Team Ketsch feiert im nächsten Jahr seinen 20. Geburtstag. Aus diesem Anlass führt die regelmäßige Vereinsreise 2025 an die Wiege des Marathonlaufs, nach Athen. Dort wird die klassische Marathondistanz angeboten, für Mitglieder, bei denen das Erlebnis mit Sightseeing in der Gruppe im Vordergrund steht, gibt es die Möglichkeit, auf der nostalgischen Strecke 5 oder 10km zu absolvieren und das griechische Flair zu genießen.
gk
Georg Kahl - Pressewart MTK