Der Organisationsleiter des Heidelberger Halbmarathon, Andreas Wahlster, nennt das erste große Laufhighlight in der Region einen „verrückten Lauf“. Dreimal geht´s rauf und dreimal runter – und am Ende stehen die Zuschauer in der Fußgängerzone in der Hauptstraße von der Heilig-Geist-Kirche bis ins Ziel auf dem Uniplatz Spalier und spenden den Sportlern unaufhörlich Applaus.
Seit 38 Jahren grassiert das Laufsportfieber in der Neckarstadt und gibt mit den ersten Frühlingsblüten den Startschuss für Millionen von Touristen, die über „Alt Heidelberg, Du feine,…“ hereinbrechen, die Altstadt, das Schloss, den Heiligenberg und den Königstuhl für sich unter Beschlag nehmen.
Vor Jahren war der Lauf nach wenigen Stunden ausverkauft, das war 2019 nicht der Fall, aber, so Wahlster „dennoch sind wir nahezu voll“.
Das Wuseln der Helfer begann schon am frühen Morgen, es folgten die Sportler, viele mit Familie oder Partnern, die Gegend um den Uniplatz belebte sich zusehends. Es gab aber weder hüben noch drüben eine Spur Nervosität oder Hektik, was natürlich auch daran liegt, dass zum einen die Wege von der Anmeldung zum Blockstart in der Friedrich-Ebert-Anlage und die Parkhäuser fast aneinander grenzen,
des Weiteren sind ein Großteil der Sportler jedes Jahr in Heidelberg, um das Sightseeing des Laufs zu genießen.
Von der Rampe in der Friedrich-Ebert-Anlage geht es in die Hauptstraße, um die Heilig-Geist-Kirche herum über die „Alte Brücke“ und von der Mannheimer Straße über Neuenheim gibt es einen sieben Kilometer langen „Warm up“. Hunderte von Zuschauern säumen den Übergang in den Philosophenweg und skandieren lautstark „jetzt geht´s los“, was den Läufern einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Wer schon zu Beginn zu viele Körner verbraucht hat, muss nach einem Drittel der Strecke vom Joggen auf schnelles Walken umsteigen und kann, oben angelangt, die Altstadt im herrlichsten Sonnenschein an diesem Morgen bestaunen und der ein oder andere wäre gerne stehengeblieben, um die phantastischen Anblick zu genießen. Einige Kilometer lang wechseln sich leichtere Steigungen und ebene Strecken ab, von 11 bis 13 km verläuft die Route bergab zur berühmten Rampe am Kloster, wo teilweise wieder auf Walken zurückgegriffen werden muss, die Steigung ist schon gewaltig. Nach einem deftigen Gefälle nach Ziegelhausen folgen zwei gemütliche km, ehe der Schloss Wolfsbrunnenweg mit seiner kurzen aber giftigen Steigung endgültig die Spreu vom Weizen trennt. Bis zum Schloss geht es kontinuierlich leicht bergauf, ehe das Finale dort eingeläutet wird. Vorbei am „Faulen Pelz“ und der Bergbahn biegt die Läuferkarawane in die Hauptstraße ab und da zeigt doch der ein oder andere, dass er für das Finish auf der langen Zielgerade bis zum Uniplatz noch Körner in den Backentaschen hat, um den ein oder anderen bekannten oder unbekannten Konkurrenten noch zu überholen.
Professionell begrüßt Sprecher „Engel“bert Franz aus Wiesloch viele ihm bekannte und unbekannte Finisher, die nach dem Überqueren der Ziellinie professionell im „Runners Heaven“ mit Obst, Iso, Wasser und Einback versorgt werden.
Die Teilnehmer des Marathon-Team Ketsch waren einmal von der Strecke und auch ihrer eigenen Leistung begeistert und hatten Grund zum Feiern.
Manfred Haubenthal, 2019 neu in der Altersklasse M 80, gewann diese in 2:28:55 Stunden. Er wurde begleitet von seiner Vereinskollegin Siglinde Buse,
sie ging erstmals in der W 70 an den Start und holte sich in ebenfalls 2:28:55 Stunden den zweiten Platz auf dem Siegerpodest. Dritte im Bund bei den Geehrten war die Vereinsvorsitzende Gabi Kief. Sie war in 1:59:59 Stunden exakt eine Sekunde schneller als 2018 und durfte als Dritte der W 60 auf das Podest.
Hier die Laufzeiten aller Teilnehmer des Marathon-Team Ketsch, schnellste Frau war Mariann Ehrhardt in 1:55:12 Stunden und brach deutlich in die Phalanx ihrer männlichen Vereinskollegen ein, Eileen Riedel lief bei den weiblichen Juniorinnen 2:06:20 Stunden und bei den Herren war Stefan Hauck mit 1:41:25 Stunden die Nummer eins:
Stefan Hauck |
M 55 |
17. |
1:41:25 Stunden |
Christian Jörger |
M 40 |
80. |
1:47:06 |
Mariann Ehrhardt |
W 40 |
20. |
1:55:12 |
Hans-Jürgen Stotz |
M 60 |
31. |
1:57:51 |
Gabi Kief |
W 60 |
3. |
1:59:59 |
Eileen Riedel |
w. Juniorinnen |
21. |
2:06:20 |
Tobias Wunderlin |
M 50 |
245. |
2:09:56 |
Georg Kahl |
M 60 |
65. |
2:13:58 |
Siglinde Buse Manfred Haubenthal |
W 70 M 80 |
2. 1. |
2:28:55 2:28:55 |
Georg Kahl – Pressewart Marathon-Team Ketsch