Die Tage um den Herbstanfang bedeuteten für drei Läufer des Marathon-Team Ketsch Trail-Herausforderungen. Während sich Andrea Deutsch, Tobias Wunderlin und Thomas Imhof beim GELITA Trail-Marathon in Heidelberg zu einem Gruppenfoto zusammenfanden, so genehmigte sich letzterer zusätzlich noch den Pfalztrail in Carlsberg sowie den Strahlenburgtrail in Schriesheim. Doch dazu später.
Das Duo-Laufteam Andrea Deutsch und Tobias Wunderlin machte sich bei "strahlendem Sonnenschein" (Wunschdenken) auf zu einer der größten Schlammschlachten der letzten Jahre. Der Lauf ist trotz allem sehr abwechslungsreich und eigentlich hätte man tolle Ausblicke gehabt. Gerächt hat sich die falsche „Bereifung“: Beide waren mit normalen Straßen-Laufschuhen unterwegs und rutschten öfter durch das Gelände.
Tobi begriff noch vor der Thingstätte, warum der Wettkampf „Trail“ genannt wird. Er musste sich nur einmal auf „allen Vieren“ den Wassermassen geschlagen geben. Aber er trotzte dem Regen und sah überraschenderweise kurz nach dem Weißen Stein nach 19 Kilometern Andrea Deutsch in der Wechselzone, die warm eingepackt auf ihren Start wartete. Bergauf und bergab wurde man von fließendem Wasser begleitet. Andrea hatte dann das Vergnügen, den Rest der Marathonstrecke inklusive Himmelsleiter bei strömenden Regen zu bestreiten. Zum Schluss ging es fast nur noch bergab in die Altstadt von Heidelberg, wo Tobias schon
wartete. Nach 5:53 Std. liefen beide wiedervereint gemeinsam durchs Ziel.
Thomas Imhof hatte sich eigentlich für diesen Tag sogar den Long Distance Trail über 50 Kilometer als Saisonhöhepunkt vorgenommen. Das kalte Nass von oben sowie der extrem anstrengende Untergrund sorgten schlussendlich dafür, dass Thomas an der letztmöglichen Abzweigung auf die zusätzliche 8-Kilometer-Schleife mit einer Durchquerung des Felsenmeers schweren Herzens verzichtete. Stattdessen ging es direkt über die Himmelsleiter und die gemeinen Trails vom Königstuhl hinunter in die Altstadt zum Karlsplatz ins Ziel, das er nach 6:01 Std. überquerte und dort mit Andrea und Tobi noch ein Siegerfoto schießen konnte.
Der Beweis, dass der Wettergott über einen ausgezeichneten Humor verfügt: Genau mit Verlassen des Zielbereiches hörte es auf zu regnen.
Schon zwei Wochen zuvor fuhr Thomas ins pfälzische Carlsberg, wo der Pfalztrail schon lange eine etablierte und gut organisierte Veranstaltung ist. Dort nahm er bei bestem Laufwetter die 34,7 km lange Strecke unter die Beine. Der Kurs hat wenig steile Stücke, stattdessen ziehen sich 800 Höhenmeter über die gesamte Distanz. Dadurch wird dieser Lauf schlussendlich doch zu einer konditionellen Herausforderung mitten in wunderschöner Landschaft. Thomas beendete den Lauf in 4:04 Std.
Die letzte Trail-Herausforderung, die Thomas nun auch in die Ergebnisliste des Engelhorn Trailcups führte, fand nun – eine Woche nach Heidelberg – im schönen Schriesheim statt. Der Strahlenburgtrail kann gerne als Trail-Sprintveranstaltung gesehen werden: es gibt zwei Disziplinen für die ca. 7,6 km lange Runde – einmal oder zweimal laufen. Thomas nahm sich die 15,2 km vor, das „King of the Hill“ Race. Pro Runde gibt es ca. 300 knackige Höhenmeter und gemeinerweise absolviert man davon bereits am ersten Berg davon schon über 200. Danach wird die Strecke eher flacher und man kann die verlorene Zeit an den ersten steilen Metern wieder rausholen. In Summe macht das die Strecke auch so anspruchsvoll: nachdem man bergauf eher im Gehtempo unterwegs war, musste man direkt umschalten auf Tempo. Das Wetter war phantastisch und so konnte sich Thomas mit einer Zeit von 1:45 Std. in die Zielliste des Strahlenburgtrails als auch in die Gesamtwertung „Longdistance Cup“ des Trailcups eintragen.
Andrea Berger, Tobias Wunderlin, Thomas Imhof