Alle zwei Jahre reisen Aktive und Begleitpersonen des Marathon-Team Ketsch seit der Vereinsgründung 2005 zu einem Marathon-Event.
Nach New York, Berlin, München, Bregenz, Amsterdam, Budapest, Köln und Dresden ging die Reise am ersten Aprilwochenende in die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover, in die neue und alte Heimat der ehemaligen Vorstandsmitglieder Ingrid und Rudolf Pongs, die zusammen mit Jutta und Hans-Jürgen Stotz dieses verlängerte Wochenende, organisierten.
Nach einer erholsamen und pünktlichen Zuganreise machten sich die 34 Ausflügler zügig auf den Weg in die Stadt, bevor sie die Startnummern unter Einhaltung der Coronarichtlinien mit persönlicher Kontrolle auf der Marathon-Messe am Neuen Rathaus im Freien abholten.
1913 wurde es auf 6026 Buchenpfählen errichtet und ist eines der begehrtesten Fotomotive der Stadt an der Leine. Hannover zählt mit rund 535000 Einwohnern zu den 15 einwohnerreichsten Städten Deutschlands, das Stadtbild ist geprägt von zahlreichen Grünanlagen. Bekannt sind u. a. der Erlebnis-Zoo, die Herrenhäuser Gärten, Marktkirche, zahlreiche Baudenkmale und das weltgrößte Messegelände und veranstaltet jährlich das größte Schützenfest der Welt.
Ab Kassel fühlten sich die Reiseteilnehmer in den Winter zurückversetzt und der Schnee hielt sich auch in Hannover zumindest noch auf den Dächern. Ein Sportler, der dort regelmäßig den Marathon absolviert,bestätigte, dass es noch nie so kalt gewesen sei und die Aufzeichnungen die Apriltemperaturen zwischen 3,8 und 14,8 Grad ansiedeln. Für den Frühstückslauf am Samstagvormittag hauchdünn über der Null Grad Grenze fanden sich exakt eine Handvoll der 24 gemeldeten Starter zum Warmup, die warm gekleidet rund 6km absolvierten.
Der Samstag wurde bei einer kalten Brise zum Entdecken der Stadt genutzt, beliebt war die 4200 Meter lange Strecke am Roten Faden, die zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie z. B. Hauptbahnhof, Kröpcke, das historische Zentrum der Stadt, Oper, Schauspielhaus, die im 2. Weltkrieg zerstörte Aegidienkirche mit Hiroshima-Glocke, Leineschloss, malerische Altstadt, Skulpturenmeile, etc. auf ihrer Route hatte.
Beim Abendessen mit natürlich auch einer Pastaparty wurde eher über die Laufkleidung am Wettkampftag als über die angepeilten Zeiten fachgesimpelt und die Wetterfühligen sollten Recht behalten. Immerhin war es trocken und die Sonne sorgte bei allen für einen Motivationsschub.
Bei seinem fünften Marathon präsentierte sich Martin Karrer bestens vorbereitet und blieb bis zur Hälfte unter sechs Minuten, am Ende fehlte bei den kühlen Temperaturen etwas die Kraft, trotzdem gelang ihm mit 4:24:04 Stunden eine tolle Zeit. Rudolf Pongs hatte sich für seinen Lauf in der neuen und alten Heimat bestmöglich vorbereitet und schaffte es, 40km deutlich unter 7 Minuten zu laufen, seine Zeit von 4:31:04 bedeuteten Rang 30 in der Altersklasse M 65. Sehr schnell ging Tobias Wunderlin seinen siebten Marathon an, nach 32km kam der „Mann mit dem Hammer“, die Uhr blieb im Ziel am Neuen Rathaus bei 4:47:26 Stunden stehen. Auf der Halbmarathondistanz mit 3468 Zieleinläufern pakte Frank Carlin zwischen 4:40 und 4:45 Minuten und war nach 1:39:18 Stunden im Ziel. Verletzungsbedingt musste Alfred Kief in den letzten Monaten sein Training zurückfahren und auf den Marathon verzichten. Dafür schaffte er bei den 21095 Metern ein eindrucksvolles Comeback, erzielte einen KM-Schnitt von 4:52 Minuten, Chapeau und Platz 21 in der M 60, was in wohl am meisten schmerzt. Wie auf Gleisen lief auch Hans-Jürgen Stotz permanent zwischen 4:59 und 5:05 Minuten, 1:46:08 Stunden waren die verdiente Belohnung für seine Leistung. Exakt 60 Sekunden dahinter finishte Klaus Wehland mit einer ähnlich präzisen Kilometerleistung. Hand in Hand liefen Klaudia (30. AK W 60) und Georg Kahl nach 2:18:44 Stunden über die Ziellinie und auch Klaus Perrey war mit seinen 2:25:26 sehr zufrieden.
Die schnellen Zeiten liefen die Männer, für die Topplatzierungen sorgten einmal mehr die Frauen unter den 1912 weiblichen Finishern. Seniorin Siglinde Buse W 70 verpasste das Siegertreppchen nur knapp und war nach 2:28:01 Stunden im zugigen Ziel. In der W 65 bedeuteten für Silvia Gottermeier die 2:08:14 Stunden Rang fünf und die Vereinsvorsitzende Gabi Kief schrammte 32 Sekunden über der zwei Stunden Grenze als Siebte der W 60 ins Ziel.
Einen Treppchenplatz holte sich Sandra Berardo über zehn Kilometer mit einer tollen Zeit von 49:10 Minuten, Platz drei in der W 55, herzlichen Glückwunsch, sie hat Corona hinter sich gelassen und ist optimistisch für zukünftige Läufe.
Geanina Filip lief in Hannover ihren ersten Volkslauf über 10.000 Meter und stellte nach 64:10 Minuten keine Übermüdung fest, sodass sie beim nächsten Versuch schneller sein wird oder gleich über die Halbmarathondistanz startet, Gelegenheiten dazu gibt es in der Region reichlich. Axel Göckler in 70:15 und Rolf-Jürgen Frey mit 71:55 Minuten waren nach zweijähriger Volkslaufabstinenz zufrieden, so kann es weitergehen.
Auch bei den 10km WalkerInnen war das MTK mit sieben Sportlern gut vertreten. Mariann Ehrhardt war als Rekonvaleszentin 1:27:03 Stunden unterwegs, eine Minute dahinter platzierten sich Juliane Karrer und Walter Hartusch, der den Ausflug und den Lauf richtiggehend genoss, Andrea Berger, Jutta Stotz, Martina Teske und Rainer Zeh folgten final in 1:38 bzw. 1:39 Stunden.
Nach einer Relaxphase für die Sportler und verdienten Kaffeepause für die zehn Fans und Begleitpersonen, die stundenlang bei immerhin etwas Sonnenschein, aber auch kalten Temperaturen und böigem Wind an der Strecke die Sportler anfeuerten, ging es am Abend ins Brauhaus, wo sie den Abschluss des Ausflugs gebührend genießen durften. Gabi Kief dankte allen für ihre Teilnahme und den Organisatoren Ingrid und Rudolf Pongs aus Neustadt am Rübenberge, die von Anfang an beim MTK dabei sind, sowie Jutta und Hans-Jürgen Stotz, der gleichzeitig auch die Trikots und weiteres Laufzubehör im neuen Vereinsoutlook 2022 präsentierte, für ihr leidenschaftliches Engagement. Letztere erhielten als kleines Dankeschön eine Geschenkpackung des Hannoverschen Nationalgetränks, Lüttje Lage, bei der es eine besondere Trinkzeremonie von Bier und Korn gibt.
Am anderen Morgen machten sich die Marathonis via Bahn auf den Heimweg und unterwegs wurden Ziele für das Jahr 2024, wenn das MTK wieder auf Marathonreise geht, besprochen.
Georg Kahl
Fotos: MTK